Deine Augen können dich täuschen, traue ihnen nicht!


Ihr kennt doch sicher das Sprichwort: "Die Augen waren größer als der Magen". Mir geht das ziemlich oft so. Allerdings weniger bezogen auf Essen im Bauch, sondern vielmehr auf Kram in meinem Zimmer (wobei ich dazu sagen muss, dass mein Zimmer wirklich sehr klein ist). Jetzt habe ich es wieder geschafft, einige Kubikdezimeter vollzumachen.
Aber von Anfang an: Ich hatte einen Plan! In letzter Zeit wurden in unserem Familien- und Freundeskreis sehr viele Babys geboren und ich wollte ein paar "Willkommen-auf-der-Welt"-Geschenke nähen. Da auch Babys mal Bauchweh haben, dachte ich, dass kleine Kirschkernkissen genau das Richtige wären. Auf der Suche nach losen Kirschkernen bin ich im Internet schnell fündig geworden. Vorausschauend und sparsam wie ich bin, dachte ich mir "Nimm lieber gleich etwas mehr, damit sich das Porto auch lohnt und du nicht so schnell nachbestellen musst"; und auf dem Papier sahen 5kg auch irgendwie gar nicht so viel aus. Tja, was soll ich sagen ... Jetzt habe ich eine riesen Papiertüte in meinem Zimmer stehen, die sich trotz einiger fertiger Kissen nicht wirklich leichter anfühlt. Was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass ich pro Baby-Kissen nur 200g Kirschkerne brauche.


Aber halb so wild! Die Kerne werden ja nicht schlecht und ich muss jedes Mal schmunzeln, wenn ich die Tüte sehe. Außerdem kann ich mich so jederzeit und ganz spontan an die Nähmaschine setzten, wann immer ich gerade Lust habe, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob ich auch alles da habe, was ich brauche. Die Kirschkernkissen-Produktion für die nächsten Jahre ist gesichert!
Um so viele Kissen sinnvoll an den Mann zu bringen, werde ich mir noch etwas einfallen lassen und einen neuen - weniger größenwahnsinnigen - Plan entwerfen ... Ich schätze, es wird bald mal wieder Zeit für ein Gewinnspiel!


Einmal 5 kg Industrieabfall - zum Mitnehmen, bitte!

Ohne dich wären die Gefühle von heute ...

... nur die leere Hülle der Gefühle von damals! 
- Amelié -

Das letzte Wochenende war für meinen Freund und mich etwas ganz besonderes: Wir hatten unseren zehnten Jahrestag! Um das gebührend zu feiern, haben wir uns ein Wochenende in Paris gegönnt.
Gewohnt haben wir in einem kleinen Appartement auf Montmartre, gleich beim Moulin Rouge. Von dort aus konnten wir eigentlich immer geradeaus direkt zur Galeries Lafayette schlendern. Ein pompöses und teures Kaufhaus, in dem alle möglichen Luxusmarken vertreten sind. Wir haben uns allerdings mehr für die prunkvolle Kuppel und die Aussicht vom Dach interessiert.




Das Dach des Lafayetts bietet nämlich etwas, das es in Paris nur selten gibt. Nein, ich meine nicht die wundervolle Aussicht (die sich ohne Frage wirklich lohnt und nichts kostet). Nein, ich meine den Rasen. Es ist zwar nur Kunstrasen, aber da man die wenigen Grünflächen der Innenstadt meist nicht betreten darf, ist dieses Dach eine super Möglichkeit, sich auszuruhen und zu entspannen.


Vorbei an der Oper und durch den Jardin du Palais Royal, in dem schon die Magnolien blühen, sind wir weiter zum Louvre. Obwohl die Pyramide natürlich ein echter Hingucker ist, fanden wir den Palast viel eindrucksvoller. Allein die Größe ist der schiere Wahnsinn, einfach riesig!


Von so viel Prunk erschlagen, haben wir es uns abends mit einer Flasche Wein am Fuße von Sacré Coeur gemütlich gemacht und von dort den Sonnenuntergang bewundert. Wie ihr seht, hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Straßenkünstler spielen Musik und wenn die Lichter langsam angehen, ist das wirklich sehr romantisch.
Durch unseren anschließenden Besuch in einer der vielen Bars auf Montmartre haben wir gleich am ersten Abend den wichtigsten Satz unseres Trips gelernt: L'addition, s'il vous plaît! (Die Rechnung, bitte!)


Habt ihr den durchtrainierten jungen Mann, der da grade an der Laterne hochklettert, bemerkt? Der hatte es mit seinem Fußball echt drauf!
Am Moulin Rouge sind wir zwar immer wieder vorbeigekommen, um eine Show zu besuchen, hatten wir aber leider keine Zeit. Auch einen singenden Ewan McGregor konnte ich nirgends entdecken. (Und was macht eigentlich das Pärchen da vor dem Eingang? Spielen die die Szene aus Titanic nach?!).


Direkt um die Ecke findet man das Café des 2 Moulins, in dem der Film Die fabelhafte Welt der Amelié gedreht wurde. Allerdings ist das Jugendstil-Café gegenüber (Lux Bar) viel hübscher.


Ebenfalls auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Laden, der Macarons verkauft, die so groß sind wie meine Handfläche. Gekauft habe ich allerdings nur die kleinen - als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.


Am nächsten Tag war unsere erste Station China-Town. Anschließend ging es auf die beiden Seine-Inseln und Notre Dame. Dem Glöckner sind wir zwar nicht begegnet, dafür haben wir die wundervollen Fenster und Reichtümer in der Kirche ausführlich bestaunt.



Mittags waren wir durch all die wundervollen Eindrücke, die pralle Sonne und das ganze Herumgelatsche schon ziemlich kaputt. In unserem Low-Budget-Stadtführer sind wir dann zum Glück auf einen super "Insider Tipp" gestoßen (soweit man eine Empfehlung in so einem Büchlein tatsächlich als solchen bezeichnen kann). Das Chartier ist eine weitere Seltenheit in Paris. Denn hier bekommt man leckeren Wein und gutes Essen, das man auch als normaler Mensch bezahlen kann - und das Flair der Jahrhundertwende gibt es gratis! (Als Reiseführer hatten wir außerdem den City Trip Paris dabei, der ebenfalls wirklich hilfreich war!)


Am Abend ging unser Marsch weiter. Erst zum Arc de Triomphe und dann vom Invalidendom, in dem der Sarg von Napoleon steht, zum Eiffelturm.


Zur Feier des Tages sind wir ganz nach oben auf die dritte Plattform des Eiffelturms gefahren. Das hat sich trotz der saftigen Preise wirklich gelohnt, denn die Aussicht von dort ist sehr viel schöner als von der zweiten Plattform. Übrigens: Wusstet ihr, dass Gustave Eiffel dort oben auf der letzten Plattform ein kleines Büro hatte? Naja, ich schätze mal: Wer kann, der kann!



An unserem letzten Tag hatten wir nur noch den Friedhof Père Lachaise auf unserer Liste. Auch wenn sich das vielleicht komisch anhört, fand ich es wirklich sehr schön dort. Außerdem war die Ruhe eine willkommene Abwechslung zu den Menschenmassen der vorherigen zwei Tage.
Wie ihr sehen könnt, sind die Gräber - passend zu Paris - alle ziemlich monumental. Am Eingang stehen jeweils Schilder, auf denen verzeichnet ist, an welcher Stelle welche berühmte Persönlichkeit begraben ist. Für den Fall, dass ihr auch mal dorthin kommt, empfehle ich euch, diesen Plan zu fotografieren. Denn wenn man auf den vielen Wegen und Straßen keine Karte zur Orientierung zur Hand hat, findet man mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nichts!


Wir waren u.a. am Grab von Chopin ...


... und Jim Morrison.


Das Grab von Oscar Wilde hat mich ziemlich überrascht. Ich hatte es mir irgendwie ganz anders vorgestellt. Auch war es das einzige Grab (das wir gesehen haben), das eine Glasabsperrung hatte. Den Brauch, sein Grab zu küssen, kannte ich ebenfalls nicht. Allerdings finde ich es schon etwas makaber, auf das Grab eines anderen zu steigen, um auf das Grab von Wilde klettern zu können und dort einen Lippenstiftabdruck zu hinterlassen.


Nach einem letzten gemütlichen und leckeren Zwischenstopp in einem der vielen Cafés und Restaurants mussten wir dann leider zurück zum Bahnhof. Ziemlich erschöpft aber sehr glücklich haben wir den Heimweg angetreten und hoffen, dass wir beim nächsten Mal etwas mehr Zeit haben!


Au revoir, Paris!

Frühlingsboten

Heute gibt es ein paar Schnappschüsse aus den letzten Wochen, in denen ich hauptsächlich damit beschäftigt war, mich auf den Frühling zu freuen! 
Meiner Blümchensucht habe ich natürlich schon ausgiebig gefröhnt: Mit einer großen Palette verschiedener Sorten unter dem einen und einem riesen Sack Erde unter dem anderen Arm habe ich mich in den Garten gestürzt. Zwar ist es eigentlich noch recht kühl (der Winter ist ja schließlich noch nicht vorbei), aber sobald die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, gibt es für mich kein Halten mehr. Dann muss in jeden freien Kübel und in jede Vase etwas rein, das bunt und fröhlich blüht; dann setzte ich mich in den Garten, draußen vor's Café oder die Eisdiele und lasse mir die kalte Nase von der Sonne wärmen!
Und wie jedes Jahr im Frühling und Sommer müssen die Blümchen auch fotografiert werden - ganz egal, ob man schon 10.000 Blumenbilder aus den letzten Jahren hat oder nicht! Dann robbe ich mit der Kamera bewaffnet durch den Garten, während ich versuche, den richtigen Winkel für ein schönes Bild zu finden, ohne dabei die anderen Blümchen zu zertrampeln.



Viele ärgern sich ja über Moos in ihrem Rasen. Ich finde es aber einfach toll: super weich, muss nicht ständig gemäht werden, eignet sich optimal für Osternester und leuchtet im Frühling grün und saftig. Deshalb: Mut zu Moos!


Unsere obligatorische Runde durchs Dorf und über den Gutshof darf natürlich auch nicht fehlen. Die Schneeglöckchen im alten Park sind jedes Jahr eine wahre Pracht!



 
Vom Strand in Neustadt wollte ich eigentlich den großen Versorger (der auf dem Bild irgendwie gar nicht so groß aussieht) fotografieren, der in der Bucht vor Anker lag. Erst als ich die Bilder später angeschaut habe, sind mir die zwei Entenpürzel aufgefallen, die sich so dekorativ gen Himmel recken.



Und zu guter Letzt noch ein kleines Highlight: Als echte Fischköppe haben mein Freund und ich uns (zum dritten Mal) in den Kölner Karneval gewagt. Genauer gesagt, sind wir am Donnerstag nach Leverkusen zu meiner Schwägerin und meinem Schwager gefahren und haben dort zusammen vier Tage Karneval gefeiert. Am Freitag ging's zum Festumzug nach Hitdorf und am Samstag nach Schlebusch. Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Weil wir kleine (total niedliche) Kinder dabei hatten - die natürlich viel zu jung für Süßigkeiten sind - konnten wir mit gefühlten drei Zentnern Kamelle nach Hause ziehen. Die müssen jetzt an Freunde, Kollegen, Bekannte und Verwandte verteilt werden, weil wir sonst nicht wüssten wohin damit. Das lange Wochenende war also mal wieder ein echt tolles Erlebnis! 
Als Norddeutscher hat man mit Karneval ja eigentlich absolut nichts am Hut und wenn man damit nicht aufgewachsen ist, wirkt das ganze Spektakel doch etwas befremdlich. Totaler Ausnahmezustand und riesige Müllberge! Ich kann verstehen, dass das nicht jedermanns Sache ist und viele vor dem Trubel flüchten. Aber wenn man mit den richtigen Leuten unterwegs ist, sich darauf einlässt und einfach mitmacht, kann man super viel Spaß haben! Und den hatten wir: eine wunderbare Zeit mit lieben Menschen, die wir leider viel zu selten sehen! Am Ende waren wir entsprechend erschöpft. Denn so viel Feiern und Party (mit entsprechender Musik) ist nicht ganz unanstrengend und hat für mich mindestens schon Festival-Charakter. Nur dass hier jeder mitmacht - vom Kleinkind bis zur Oma.


Auf dem Bild seht ihr mich in meinem Karnevals-Outfit als Zwerg, das aus einer blauen Latzhose, roter Zipfelmütze und Kunstrasen-Sonnenblumen-Tasche (und reichlich wärmenden Schichten darunter) bestand. Begleitet wurde ich von diversen Clowns, einem Bären, einem Krokodil und einem Scheich.